Als vor neun Jahren meine Begeisterung für “alles Kunst und Geschichte” längst entfacht war, musste man sich nicht über meine Geburtstagswünsche erkundigen. Jedes Jahr aufs Neue erfreute ich mich an einem beinahe platzenden Bücherregal.
So ziemlich in dieser Zeit erhielt ich “Das Studium der Kunstgeschichte” von Renate Prochno. Die vielen Uni-Begriffe schreckten mich damals ab: immerhin konnte ich mit vierzehn Jahren weder unter Kommilitonen oder Fachschaft mir etwas vorstellen. Meine Uni-Kenntnisse aus zweiter Hand konnten bis dato etwas ausreifen, und so fing ich mit der Bewerbung auf den Studienplatz an, diese Einführung zu lesen. Ängste oder Zweifel, die mich wahrscheinlich inmitten des Studiums gepackt hätten, lösten sich vorzeitig in Luft auf. Der Verlauf und Aufbau des Studiums wird mitsamt bestimmten Begriffen gut erläutert. Sehr interessant waren die verschiedenen Perspektiven und Motive, die manche Menschen zur Kunstgeschichte verleiten. Die Vorfreude auf einen Semesterbeginn stieg, sodass ich direkt anfing, meine Regale nach Lesestoff zu durchforsten, um bestimmte Themen aufzufrischen.
Somit wende ich mich immer mal wieder an meine “ausgelagerte Bib”: vier weiße Billys, die ich beim Umzug schweren Herzens im Kinderzimmer des Elternhauses zurückließ. Heißt natürlich auch, dass ein kleiner Rucksack nicht reicht, wenn ich mal wieder in der Heimat bin. Zu einer schönen Gelegenheit ergab sich dank überschneidender Unterrichtszeiten ein schneller Büchertausch auf dem Musikschul-Parkplatz. Noch an diesem Tag fiel mein kleiner Leitfaden zur Renaissance (Jerry Brotton, The Renaissance. A Very Short Introduction) der typischen DB Verspätung zum Opfer.
Einige dieser ‘neu aufgenommenen’ Bücher sind:
- Mathilde Battistini, Bildlexikon der Kunst Band 3 – Symbole und Allegorien
- Jean-Pierre Vernant, Griechische Mythen neu erzählt
- Richard Hamann, Geschichte der Kunst: Von der altchristlichen Zeit bis zur Gegenwart
- Devon Cox, The Street of Wonderful Possibilities: Whistler, Wilde and Sargent in Tite Street
- Hans H. Hofstätter, Kunst in beeld, de Late Middeleeuwen
- Wilhelm Volkert, Adel bis Zunft: ein Lexikon des Mittelalters
Da sich darunter der ein oder andere wahre Wälzer verbirgt, kam dieser Stapel bisher nur zum Nachschlagen zum Einsatz. Durchschnittlich taste ich mich wöchentlich an 50 bis 60 Seiten ran, sodass es allerdings auch gut tut, zur Abwechslung etwas anderes zur Hand zu haben. Mit diesen handzahmen Lektüren überbrückte ich die Bahnfahrten der letzten zwei, drei Monate:
- J. Blaney, S. Milligan, M. Steer, J. Winters, Doing digital history: A beginner’s guide to working with text as data
- Rotherweird, Andrew Caldecott
- Gefährliche Possen, Hrsg. Peter Haining (gesammelte Erzählungen der komischen Phantastik)
- Rudolf Pörtner, Bevor die Römer kamen
- Jeff Vandermeer, Annihilation (mittlerweile die gesamte Trilogie)
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