Strandurlaube sind nun einmal nichts für mich. Überstanden habe ich die zwei Wochen auf Boa Vista Dank Aquarellkasten und Büchern.
Die Geräuschkulisse aus Wellen und Kindergejubel veranlassten mich dazu, Herr der Fliegen zwei Mal durchzulesen. Unglückliche Parallelen mit dem illustrierten Buchdeckel sollten sich jedoch ergeben: während Piggys Brille entrissen wurde, erfreuen sich womöglich kurzsichtige Hammerhai-Babys an meiner. Um das Schicksal nicht herauszufordern, übergab ich meine Brille Richtung Strand – wurde von einer monumentalen Welle ins Meer gerzerrt und blieb einen Augenblick orientierungslos und prustend sitzen. Mit der dramatischen Ausdruckskraft, wie sie in der Erschaffung Adams von Michelangelo wiederzufinden ist, streckte ich bittend meine Hand nach der -7 Dioptrien starken Brille aus. In diesem ereignisreichen Augenblick überkam uns die zweite Welle. Unser Suchtrupp blieb trotz der Erweiterung mit zwei italienischen Damen, die das Fiasko mit angesehen haben, leider erfolglos. Nach einem Ausflug zur Fundkiste balancierte ich hoffnungsvoll zwei Lesebrillen auf einmal auf meiner Nase. Ein Taxifahrer fuhr uns nicht viel später zum nächsten Optiker: Er erzählte auf der Fahrt von seinem Cousin, der vor einigen Jahren am Moerser Jazzfest auftrat. Letztendlich galt als einzige Alternative, auf Kontaktlinsen umzusteigen, die bis -6 Dioptrien reichten.
Einige Impressionen von einer anderen Linse aus: Juli 2019 |Boa Vista







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